Romy Kowalewski hingegen wurde die Affinität zu Düften in die Wiege gelegt. Aufgewachsen in einer Bäcker:innenfamilie, hat sie ihren Geschmacks- und Geruchssinn schon als Kind trainiert. Täglich galt es neue Backwaren auf die Geschmacksprobe zu stellen. Damit die Familienmitglieder eine neutrale Bewertung abgeben konnten, wurden die Zutaten nicht verraten – so lernte Romy Kowalewski früh, Aromen zu erkennen. „Jede Nuance zählte, da die Liebe zum Detail, also kleinste Geschmacksunterschiede, über Erfolg oder Misserfolg entschieden haben. Der Prozess bei der Duftentwicklung meiner Parfüms ist nicht anders“, erzählt sie.
Ihre Faszination für Düfte wuchs über die Jahre, schon zu Schulzeiten konnte man Romy Kowalewski an ihrem Duft erkennen. „Den Gedanken, dass dieser Duft nur mir gehörte und mit niemand anderem in Verbindung gebracht wurde, empfand ich als sehr reizvoll“, erinnert sie sich. Daraus entstand die Idee ihres eigenen Parfümlabels 27 87. Mit 26 Jahren stellte sie ihre Vision in Paris vor und begab sich auf die Suche nach Investor:innen. Die Herausforderung: andere Menschen von etwas zu überzeugen, das man weder sehen, anfassen noch riechen konnte. Der Schlüssel: ein starker Wille und Durchhaltevermögen. Nicht umsonst lautet ihr Mantra „Just do it mit einer Prise no risk, no fun“.
Nach zwei Jahren fand Romy Kowalewski die nötige Finanzierung und konnte mit der Design-Entwicklung und der Produktion durchstarten. Ihr Durchhaltevermögen spielte auch danach eine tragende Rolle. Um sich ihren Traum zu finanzieren, arbeitete sie in einer Festanstellung im Marketing. Bis zum Launch ihrer Marke im Jahr 2016. Seitdem ist 27 87 unaufhaltsam gewachsen, weltweit sind die Parfüms des Labels mittlerweile in etwa 23 Ländern erhältlich. Entscheidend für diesen Erfolg ist das Team dahinter. Der Wettbewerb in der Branche ist stark, und für den Aufbau der eigenen Marke braucht es viele Kompetenzen: von der Produktion über die Vermarktung bis hin zur Distribution der Düfte. „Exzellenz entsteht gerade in der Parfümbranche im Team“, fasst es Kowalewski zusammen.
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