Das aktuelle Jahrzehnt steht ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit: Um unsere Lebensgrundlagen zu erhalten und eine weitere Erderwärmung zu vermeiden, müssen in den nächsten Jahren wesentliche Entscheidungen getroffen werden. Eine zentrale Rolle spielt dabei nachhaltiges Handeln, genauer gesagt: den eigenen Konsum zu hinterfragen und verantwortungsbewusst mit allen Ressourcen der Erde umzugehen. Ziel ist es, ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte in Einklang zu bringen. Längst geht es dabei nicht mehr um Kontrolle oder Konsumverzicht. Stattdessen entwickelt sich Nachhaltigkeit zu einem Lebensgefühl, das Lifestyles, Trends und Wirtschaft beeinflusst. Konsum und Genuss mit gutem Gewissen stehen hoch im Kurs – auch bei Tee als pflanzlichem Naturprodukt.
Zwar steigt das Interesse an Nachhaltigkeit generell stetig, jedoch bringen viele Menschen Tee und Nachhaltigkeit gedanklich noch nicht zusammen. Einer aktuellen Statista-Umfrage zufolge spielen Nachhaltigkeit, ökologischer Anbau oder soziale Gerechtigkeit bei der Kaufentscheidung nur eine geringe Rolle¹. Stattdessen wählen 60 Prozent der Befragten Tee vor allem aufgrund des Geschmacks aus. Was vielen nicht bewusst ist: Erstklassiger Teegenuss und nachhaltige Herstellung hängen zusammen.
Jährlich werden rund 6,5 Millionen Tonnen Tee produziert – dafür braucht es eine sehr große Fläche. Nachhaltige Anbaumethoden haben dadurch automatisch einen großen Impact. Aber was bedeutet Nachhaltigkeit bei der Herstellung von Tee? Allgemein muss ein Teegarten in der Lage sein, Ernte hervorzubringen, ohne dass dadurch seine eigene Lebensgrundlage zerstört wird. Das heißt: Damit die Anbaufläche nicht früher oder später unbrauchbar wird, sollte auf Pestizide oder synthetische Düngemittel verzichtet oder ihre Anwendung möglichst effizient und ressourcenschonend umgesetzt werden. Kommen stattdessen biologische, umweltschonende Methoden zum Einsatz, ist der Tee-Anbau aus ökologischer Sicht nachhaltig. Darüber hinaus ist der Teestrauch an sich ein sehr nachhaltiges Gewächs. Der Grund: Bei der Ernte wird nicht die gesamte Pflanze gepflückt, sondern nur die obersten zwei bis fünf Zentimeter der Blätter geerntet, sodass ein Strauch bis zu 100 Jahre lang für Ertrag sorgen kann.
Nach der Ernte und Verarbeitung wird der Tee vom Anbauland aus, meist auf dem Seeweg, weitertransportiert. Da ein einzelnes Schiff zehntausende Container transportieren kann, sind die Auswirkungen – heruntergerechnet auf eine Tasse Tee – nur gering. Insgesamt, mit Blick auf den gesamten Lebenszyklus des Tees – von der Plantage bis in die Tasse – fallen der Anbau, die Herstellung und der Transport energetisch weniger ins Gewicht als man erwarten würde. 80 Prozent des gesamten Energiebedarfs sind dem letzten Schritt zurechenbar: der Zubereitung oder genauer gesagt dem Kochen des Wassers². Smarte Helfer wie die Avoury One, die die Wassermenge genau portionieren, können hier Abhilfe schaffen.
Bei Nachhaltigkeit geht es aber nicht nur um Umweltschutz und Energiesparen, sondern auch um faire Lebens- und Arbeitsbedingungen. Insgesamt arbeiten mehr als 13 Millionen Menschen weltweit im Tee-Sektor, vor allem Kleinbäuer:innen, die sich voll und ganz der Tee-Produktion gewidmet haben. In Schlüsselregionen wie Assam in Indien, Heimat des STRONG ASSAM, prägt die Tee-Herstellung die gesamte Gesellschaft:
STRONG ASSAMBeinahe ein Viertel der Bevölkerung ist im Tee-Sektor beschäftigt. Was das mit Nachhaltigkeit zu tun hat? In den Teegärten der Melitta Gruppe werden die Mitarbeitenden nicht nur kurzzeitig für eine Ernte, sondern das ganze Jahr über beschäftigt. Zudem wird vielerorts nach wie vor auf Handarbeit statt Maschinen gesetzt, wodurch Arbeitsplätze gesichert und eine Perspektive für die Menschen vor Ort geschaffen werden.
Was Nachhaltigkeit im Tee-Anbau bedeutet, ist nun geklärt. Bleibt die Frage: Was können Teeliebhaber:innen aktiv tun, um eine Tasse Tee mit möglichst gutem Gewissen zu genießen? Konkret spielen dabei die folgenden Faktoren eine Rolle: Trägt der Tee bestimmte Siegel? Und wie ist dieser verpackt? Spannend sind vor allem neue, innovative und umweltschonende Verpackungsmethoden.
Darüber hinaus lohnt es sich, auch einen Blick auf die Vision des Unternehmens dahinter zu werfen. So kann man sicherstellen, dass man einen Tee findet, der nicht nur geschmacklich, sondern auch durch die zugrundeliegenden Werte überzeugt. Avoury setzt zum Beispiel auf biologischen Anbau, klimaneutrale Logistik, zirkuläres Recycling und engagiert sich zusammen mit Fairtrade, Rainforest Alliance und Plastic Bank für eine nachhaltigere Wertschöpfung. Denn, last but not least, spielen auch Partnerschaften, Vereine oder Initiativen eine wichtige Rolle. Bei Fairtrade-zertifizierten Tees beispielsweise werden in den Anbauländern soziale Projekte unterstützt, die einen positiven Beitrag für die Zukunft leisten und so nachhaltig für Veränderung sorgen.
DIREKTE QUELLEN
¹ Statista (2017). Kriterien beim Teekauf in Deutschland 2017. Abgerufen am 10.08.2021 von https://de.statista.com/statistik/daten/studie/667213/umfrage/kriterien-teekauf-in-deutschland/
² Gabor, P. (2019). Wie ist die Ökobilanz von Tee im Vergleich zu Kaffee? SWR.de. Abgerufen am 18.08.2021 von https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/wie-ist-die-oekobilanz-von-tee-im-vergleich-zu-kaffee-100.html
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